Bis heute weiß Kate Manne genau, was sie zu jedem wichtigen Anlass in ihrem Leben wog: an ihrem Hochzeitstag, an dem Tag, an dem sie Professorin wurde, an dem Tag, an dem ihre Tochter geboren wurde. Solange sie denken kann, wollte sie dünner sein. Sie wurde wegen ihres Gewichts belächelt und gemobbt. Und sie hat darauf reagiert: mit extremen Diäten. Manne versteht sich als feministische Philosophin, aber dem kulturellen Gaslighting, das dazu zwingt, den Hunger zu ignorieren, konnte sie sich nicht entziehen. Nun hat sie diesem Thema ein international gefeiertes Buch gewidmet, dass intime Geschichten mit wissenschaftlichen Analysen und scharfsinnigen philosophischen Einsichten verbindet.
Manne untersucht, wie Fettfeindlichkeit funktioniert, wie sie uns dazu bringt, verheerende Annahmen über die Attraktivität, die Stärken und den Intellekt einer Person zu treffen, und wie sie sich mit anderen Systemen der Unterdrückung überschneidet. Fettphobie ist verantwortlich für Lohnunterschiede, medizinische Vernachlässigung und schlechte Bildungsergebnisse. Sie ist eine Zwangsjacke, die unsere Freiheit einschränkt. Daher muss sie bekämpft werden mit einer neuen Politik der »Körperreflexivität«, die klarmacht, dass unsere Körper in der Welt für uns selbst existieren – und für niemanden sonst.
Alle reden vom Glück. Nicht wenige Menschen aber werden unglücklich, nur weil sie glauben, immer glücklich sein zu müssen. Ihnen kann geholfen werden.
Mit diesem Buch wird die Sehnsucht nach Glück in nachdenklichere Bahnen gelenkt. Es geht nicht ums Ganze, sondern um »Fragmente des Glücks«. Sie tragen letztlich zu einer Fülle des Lebens bei, die auch Widersprüche nicht ausschließt. Und die alltäglichen Kuriositäten schätzt.
Der Alltag kommt wieder zu seinem Recht: Was trägt es zu unserem Glück bei, auf einem Stuhl zu sitzen, einen Regenmantel überzustreifen, Weißwürste zu essen und »romantisch« zu sein? Nicht ignoriert werden der alltägliche Ärger, die Einsamkeit und Verletzlichkeit. Aber der Autor entfacht auch die Liebe zum Gedankenstrich, schildert das Glück des Zappens, schickt ein Gelassenheits-Gebet zum Himmel und gibt Antwort auf die Frage, was uns trösten kann.