Ende der Achtziger, das ist im letzten Jahrtausend. Ende der Achtziger, das ist genau jetzt.
Marina träumt davon, der Sowjetunion den Rücken zu kehren, die Chance auf ein anderes Leben zu ergreifen, und sei sie noch so klein. Sie weiß: Eine Chance ist ein höchstens spatzengroßer Vogel, der nicht stillsitzt und wartet, dass man ihn fängt.
Jahre später und unzählige Kilometer entfernt versuchen Marinas Töchter, sich ihre Mutter als junge Frau vorzustellen. Wie war ihr Leben, bevor sie Mutter wurde? Wie ihr Verhältnis zur Großmutter, die sie nie kennengelernt haben: eine Ingenieurin mit einem Talent nicht nur für Zahlen, sondern auch für Deutungen der Zukunft.
Nach und nach reimen sich Marinas Töchter die Geschichte ihrer Familie zusammen. Eine Geschichte, bevölkert von Geistern, eine Geschichte, die zeigt, wie die Zeiten vergeh
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Ein Staat wird – wie alle Staaten – gegründet für alle Ewigkeit und verschwindet nach vierzig Jahren nahezu spurlos. Sind die Menschen, die dort einmal lebten, dem Vergessen anheimgefallen und ihre Träume nur ein kurzer Hauch im epochalen Wind der Zeitläufte?
In seinem fulminanten Gesellschaftsroman lässt Christoph Hein Frauen und Männer aufeinandertreffen, denen bei der Gründung der DDR unterschiedlichste Rollen zuteilwerden, begleitet sie durch die dramatischen Entwicklungen einer im Werden befindlichen Gesellschaft, die das bessere Deutschland zu repräsentieren vermeint und doch von einem Scheitern zum nächsten eilt.
Überzeugte Kommunisten, ehemals begeisterte Nazis, in Intrigen verstrickte Funktionäre, ihre Bürgerlichkeit in den Realsozialismus hinüberrettende Intellektuelle, Schuhverkäufer, Kellner, Fabrikarbeiter, Hausmeister und selbst ein hoher Stasi-Mann erkennen auf die eine oder andere Art ihre Zugehörigkeit zu einer unfreiwilligen Mannschaft an Bord eines Gemeinwesens, das sie zunehmend als Narrenschiff wahrnehmen und dessen Kurs auf immer bedrohlichere historische Klippen ausgerichtet ist.
»... ein leichtes, schweres Meisterwerk.« Marlene Knobloch, Süddeutsche Zeitung
»Szalay ist ein Meister darin, ein ganz großes Leben in ganz feinen Strichen zu zeichnen.« Xaver von Cranach, Süddeutsche Zeitung über Turbulenzen