Noch bevor Tahsim Durgun Fahrradfahren konnte, musste er für seine Mutter die Stromrechnung entziffern, begleitete sie als Dolmetscher zu Arztbesuchen und verlas ALDI-Kataloge am Küchentisch. Seine spätere Karriere als Deutschlehrer war da bereits vorgezeichnet. Wie praktisch, dass er sich seitdem an der Uni zwischen BWL-Justussen und Iced-Coffee-Claudias gut getarnt vor den Abschiebefantasien der AfD verstecken kann. Ein Privileg, das seiner kurdischen Mutter, an deren Küchentisch Tahsim jeden Abend zurückkehrt, verwehrt bleibt.
So wie Tahsim geht es vielen jungen Menschen mit migrantischen Wurzeln, die früh Verantwortung für ihre Eltern übernehmen und gleichzeitig ihren Platz finden müssen in einem oft feindseligen Land. Mit messerscharfer Intelligenz, großer Sprachgewalt und zynischem Humor reflektiert Tahsim Durgun, wie wir alle miteinander leben wollen – mit und
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Ein Weckruf, die Demokratie nicht nur zu verteidigen, sondern aktiv zu gestalten
In kaum einem anderen westlichen Land ist Vermögen so ungleich verteilt wie in Deutschland. Die Schere geht immer weiter auf – aufgrund steigender Mieten und Lebensmittelpreise, weil heutzutage jeder Paketzusteller prozentual mehr von seinem Lohn abgibt als ein Milliardär, aber auch, weil Steuern auf Vermögen runtergeschraubt werden und die Reichen unaufhörlich reicher werden. Diese Ungerechtigkeit ist gesellschaftliches Dynamit. Reichtum durch Arbeit? Fast unmöglich. Jeder ist seines Glückes Schmied? Nur im Märchen. Deutschland ist zu einer Gesellschaft verkommen, in der Reichtum in der Familie bleibt.
Martyna Linartas seziert in ihrer hellsichtigen und fundierten Analyse das politische Tabuthema unserer Zeit: Dass wir die Reichen nicht besteuern, gefährdet unseren Wohlstand, unsere Umwelt und unsere Demokratie. Sie schöpft aus exklusiven Interviews mit der mächtigen Wirt
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